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metaphorik.de 24/2013

Vorwort/Preface 24/2013

Redaktion

Deutsch (jump to English)

Wer sich mit Metaphern und Metonymen auseinandersetzt, ist gleich vor meh­rere Herausforderungen gestellt: Erstens sollte ein für die Fragestellung ange­messener Metaphern- bzw. Metonymiebegriff gewählt werden, zweitens gilt es, in der Identifikation und Klassifikation von Metaphern und Metonymien die angemessene Methode zu wählen, und drittens stehen Metaphern bzw. Metonymien natürlich nicht für sich, sondern müssen in ihrem jeweiligen in­haltlichen Kontext angemessen verstanden und funktional beschrieben wer­den. Die Wege und die Inhalte der Metaphernforschung sind dabei selbstver­ständlich nicht ein für alle Mal fixiert, sondern ändern sich sowohl mit dem Wandel von theoretischen und methodischen Prämissen als auch mit den wechselnden inhaltlichen Themen und Interessensgebieten, für deren Kontex­te die Bildlichkeit der Sprache analysiert wird.

metaphorik.de versucht seit 2001, unterschiedlichen theoretischen und metho­dischen Ansätze ein Forum zu bieten. Ebenso spiegelt sich in den publizierten Beiträgen die Vielfalt der Fragestellungen der zeitgenössischen Metaphernfor­schung. Gleichwohl ist die Trennung zwischen metapherntheoretischen Fra­gen und angewandter Metaphernforschung niemals ganz scharf, denn jede Theorie muss sich an ihren praktischen Erklärungsleistungen messen lassen, und keine angewandte Studie kann ohne die Erläuterung ihrer theoretischen und methodischen Prämissen auskommen.

Die hier vorliegende Ausgabe metaphorik.de 24 setzt diese Tradition fort, mit sowohl theoretisch-methodischen Überlegungen als auch angewandt-linguisti­schen Beispielstudien. Tina Krennmayr diskutiert in ihrem Beitrag Methoden der Metaphernidentifikation im Text. Sie greift damit ein Problem auf, mit dem letztlich jeder, der sich inhaltlich mit Metaphern auseinandersetzt, kon­frontiert ist: Lassen sich metaphorische Ausdrücke sinnvoll deduktiv – also ausgehend von vorgegebenen Konzepten – oder induktiv – ausgehend von den textuellen Verwendungen – erschließen und klassifizieren? Aus der Wahl des Identifikationsverfahrens ergeben sich durchaus unterschiedliche Ergeb­nisse, was eben nicht unerheblich ist. Vera Mundwiler untersucht Entwicklun­gen im Metapherngebrauch in der britischen Presseberichterstattung zur Schweinepest in den Jahren 2009 und 2010. In der sowohl quantitativ als auch qualitativ vorgehenden Studie wird der Blick u.a. auf die Funktion metaphori­scher Sprachverwendungen für pressetypische Dramatisierungen gerichtet. Laurent Nicaise wiederum zieht in seinem Beitrag, dessen Korpus aus Texten der niederländisch- und französischsprachigen belgischen Wirtschaftspresse besteht, eine Verbindung zwischen angewandter Metaphernforschung und gender studies. Verwenden männliche Autoren andere Metaphern als ihre weiblichen Kolleginnen? Dargestellt wird dies u.a. anhand des Konzepts BUSINESS IS WAR (WIRTSCHAFT IST KRIEG). Die in der letzten Ausgabe begonnene Reihe 15 Fragen über Metaphernforschung setzen wir fort mit dem von Richard Waltereit ausgefüllten Fragebogen.
 

Bedanken möchten wir uns sehr herzlich bei Alexandra Dominicus (Essen) für unschätzbare Hilfe beim Erstellen des Layouts, bei Bernd Backhaus (stylebites, Bochum) für technische Unterstützung bei der online-Publikation sowie bei Katja Flinzner (mehrsprachig-handeln.de, Bonn) für gelungene Übersetzungs­arbeit. Ihnen allen danken wir für das bleibende Interesse an metaphorik.de und wünschen ein ruhiges Jahresende 2013 und ein erfolgreiches neues Jahr 2014!
Bochum, Bremen, Essen, Flensburg, Hamburg und Saarbrücken im Dezember 2013

Anke Beger
Martin Döring
Olaf Jäkel
Katrin Mutz
Dietmar Osthus
Claudia Polzin-Haumann
Judith Visser

 


English

Studying metaphors and metonymy means facing several challenges at the same time: First, you need a metaphor and metonymy definition suitable to how you have framed your research. Second, you need to determine the most suitable method for the identification and classification of metaphor and metonymy. Third, metaphor and metonymy never occur in isolation; you need to arrive at a comprehension and functional description that is suited to the discourse context they are found in.

Of course, the methods and focus of metaphor research are not set in stone. They evolve as the theoretical and methodological framework develops and the subjects and areas of interest providing the context for the analysis of figurative language shift.

Since 2001, metaphorik.de has been committed to providing a platform for various theoretical and methodical approaches. The articles we publish are a further testament to the diversity of contemporary metaphor research. Still, the distinction between theoretical and applied metaphor research can never be clear-cut. Every theory needs to be judged by how well it is able to explain linguistic phenomena and no practical study can be conducted without describing its theoretical and methodological framework.

The current metaphorik.de issue, no. 24, continues the tradition, presenting articles on theory and methodology as well as applied linguistic sample studies. Tina Krennmayr’s article examines methods of metaphor identification within texts. She is referring to a problem no one who wants to undertake in-depth metaphor research can avoid:  

Does it make sense to determine and classify metaphorical expressions deductively, using given concepts? Or inductively, based on how they are used in texts? The method of identification you choose can lead to different results. No small matter, indeed.

Vera Mundwiler studied developments in how the British press employed metaphors when reporting on swine flu in 2009 and 2010. She used quantitative and qualitative methods in her study to examine the function of metaphorical language for dramatizing events as is typical for press discourse.


Laurent Nicaise connects applied metaphor research and gender studies in his article, which is based on a Belgian business paper corpus, covering publications in both French and Dutch. Do male authors make use of different metaphors than their female colleagues? One of the concepts he uses to illustrate his research is BUSINESS IS WAR. In our last issue, we began a series on metaphor research, which we are continuing with Richard Waltereit’s questionnaire. We would also like to thank Alexandra Dominicus (Essen) for her great help in designing the layout, Bernd Backhaus (stylebites, Bochum)  for technical support with online publishing and Katja Flinzner (mehrsprachig-handeln.de, Bonn) for multilingual support. Our thanks to all of you for your interest in metaphorik.de. We wish you Happy Holidays and all the best for a prosperous New Year.

Bochum, Bremen, Essen, Flensburg, Hamburg and Saarbrücken, in December 2013,

Anke Beger

Anke Beger
Martin Döring
Olaf Jäkel
Katrin Mutz
Dietmar Osthus
Claudia Polzin-Haumann
Judith Visser


 

Ausgabe: 

Jahrgang: 

Seite 3

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