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metaphorik.de 28/2018

Auf Flüchtlingswellen surft man nicht vor Lampedusa – Zur Metaphorik des öffentlichen Diskurses zur Flüchtlingskrise Italiens

Sandra Issel-Dombert, Aline Wieders-Lohéac

Sandra Issel-Dombert, Kassel (s.issel-dombert@uni-kassel.de)
Aline Wieders-Lohéac, Kassel (a.wieders-loheac@uni-kassel.de)


Abstract

Lampedusas Flüchtlinge schlagen keine Wellen – so lässt sich das Ergebnis unserer Untersuchung zum Metapherngebrauch im italienischen Pressediskurs zur Flüchtlingskrise 2015 resümieren. Dabei fokussieren wir unsere diskursanalytisch fundierte Metaphernuntersuchung auf ein brisantes Ereignis, das Schiffsunglück im Frühjahr 2015 vor Lampedusa. Das Resultat unserer Analyse ist als Indikator für die Dynamiken und Akzentverschiebungen im Flüchtlingsdiskurs zu werten. Es markiert einen Gegensatz zu anderen Studien, in denen die Verbindung von Flüchtlingskrise mit metaphorischen Naturkatastrophen gezeigt wurden und verweist auf die Verlagerung des untersuchten Diskursausschnitts hin zu Metaphern, die funktional im Dienste der Emotionalität und Selbstkritik europäischer Einwanderungspolitik stehen.

Lampedusa's refugees don't make any waves – this is the conclusion we could draw from our analysis of metaphors in the Italian press discourse about the refugee crisis in 2015. Our discourse analytical approach focuses on the use of metaphors in print media after a migrant vessel incident in April 2015 near Lampedusa. These findings can be seen as an indicator of the dynamics and the shifting in the refugee discourse. They mark a rupture and question other studies in which the refugee crises are described as some metaphorical natural disaster.
The analysis shows the shifting of the metaphorical functions in the corpus analyzed in view of emotion and self-criticism in European immigration policy.

Ausgabe: 

Jahrgang: 

Seite 77

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