metaphorik.de 06/2004

Focus: 

Metonymy

Herausgeberteam - Editorial Staff - Équipe éditoriale
Hildegard Clarenz-Löhnert / Martin Döring / Klaus Gabriel / Katrin Mutz /  Dietmar Osthus / Claudia Polzin-Haumann / Nikola Roßbach

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Vorwort 06/2004

Deutsch

Wir freuen uns sehr, mit der aktuellen Ausgabe das zweite Themenheft innerhalb von drei Jahren metaphorik.de präsentieren zu können. Mit dem vorliegenden Band zur Metonymie wird zum einen ein aktuelles Themengebiet aufgenommen, das gerade in den letzten Jahren eine zunehmende Beachtung in der – vornehmlich kognitiv ausgerichteten – sprachwissenschaftlichen Forschung erfahren hat. Zum anderen eröffnet sich hier ein wichtiges linguistisches Spektrum, das das zweite Standbein von metaphorik.de darstellt – auch wenn dies im Namen unserer online Zeitschrift nicht explizit angesprochen wird. Metonymie und Metapher oder Metapher und Metonymie sind zwei Seiten einer Medaille, die sich gegenseitig ergänzen und vielfältige Beziehungen eingehen.

Die Vielfalt der Relationen und die enge Verwandtschaft von Metonymie und Metapher offenbart sich an mehreren Stellen in den vorliegenden Artikeln. Fachhistorisch betrachtet hat die konzeptuelle Nähe zwischen Metapher und Metonymie lange Zeit dazu geführt, dass metonymische Prozesse als Metaphern bewertet wurden. Mit steigendem Forschungsinteresse und einer sich erweiternden Erforschung sprachlich-kognitiver Tropen entwickelte sich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren das Bewusstsein, dass viele der ursprünglich metaphorischen Prozesse eigentlich metonymisch motiviert sind. Similarität und Kontiguität repräsentieren zwar grundlegende konzeptuelle Mechanismen der Übertragung, doch unterscheiden sich beide durch ihren Referenzbereich: Spricht man bei der Metapher von der Erschließung eines anderen Konzepts, so verweilt die Metonymie innerhalb eines Konzepts.

Wir freuen uns darüber, für den vorliegenden thematischen Band wichtige Beiträger aus der internationalen Metonymiendiskussion gewonnen zu haben. metaphorik.de lebt davon, dass die Möglichkeiten eines offenen wissenschaftlichen Diskussionsforums nicht nur grundsätzlich geboten werden, sondern auch von den fachlich Interessierten aufgegriffen und genutzt werden. In diesem Sinne gilt unser Dank all denjenigen, die sich an dieser Diskussion aktiv beteiligen.

In dem vorliegenden Themenheft wird das Verhältnis bzw. die enge semantische Verbindung zwischen Metapher und Metonymie besonders in den Beiträgen von Wendy Faith und Celia Martín de León diskutiert. Dass metonymische Prozesse nicht nur auf der semantischen Ebene eine Rolle spielen, sondern sehr stark mit pragmatischen Bedingungen interagieren, zeigen die Beiträge von Klaus-Uwe Panther/Linda L. Thornburg, Markus Egg und Richard Waltereit. Der Aufsatz von Klaus-Uwe Panther und Linda L. Thornburg und der Beitrag von Markus Egg diskutieren grundsätzliche Fragen zur Metonymie, während Richard Waltereit den pragmatisch motivierten Ablauf des metonymischen Bedeutungswandels von frz. quand même untersucht. Ulrich Detges Beitrag beleuchtet den metonymischen Charakter der Argumentvererbung deverbaler Nominalisierungen. Die im vorliegenden Themenband versammelten Fallstudien und Grundsatzdiskussionen zur Metonymie verdeutlichen die zunehmende Relevanz und Notwendigkeit der Metonymienforschung, die die bisherige Metaphernforschung sinnvoll ergänzt.

Wir hoffen, mit dieser Nummer das Interesse unserer Leserinnen und Leser für das Themengebiet der Metonymie zu wecken und eine weitere Auseinandersetzung mit ihr anregen zu können. Aus diesem Grund sei noch einmal deutlich hervorgehoben, dass metaphorik.de sich als ein wissenschaftliches Forum versteht, in dem – metaphorisch gesprochenen – die ungleichen Schwestern Metonymie und Metapher eine angemessene Beachtung finden. Aus gegebenem Anlass rufen wir also dazu auf, weiterhin Beiträge einzureichen, die sich dem Themengebiet von Metonymie und Metapher widmen.

Eine anregende Lektüre wünscht das Redaktionsteam von metaphorik.de.

Bonn, im Juli 2004

 
Hildegard Clarenz-Löhnert
Martin Döring
Klaus Gabriel
Dietmar Osthus
Claudia Polzin-Haumann
Katrin Mutz
Nikola Roßbach

 

English

We are happy to announce that the second special issue of metaphorik.de is now available online. The present volume – the second special issue since the first volume of metaphorik.de appeared online in 2001 – focuses on the topic of metonymy, a linguistic and cognitive trope that has received increasing attention during the last decade. This provides us with the opportunity to emphasise – again – that metaphorik.de tries to offer an online forum for research on metaphor and metonymy. Despite the title of our journal, we have always been aware of the deep interrelation between metonymy and metaphor: they are two sides of a coin.

The close relation between metonymy and metaphor is investigated from different angles and perspectives in the articles of this volume. The authors address the fact that many cognitive processes, formerly understood as metaphoric projections, should nowadays be re-defined and re-conceptualised as metonymic shifts. Similarity and contiguity overlap in the way they motivate semantic shifts or transfers while they differ concerning their referential scope. Metaphor is a mechanism used to project aspects from one frame onto another frame while metonymic projections take place inside the same frame.

We are delighted that prominent colleagues in the field of metonymy have offered us their new findings and valuable work, and we are proud that metaphorik.de can provide the ‘online venue’ for publishing their research.

The following special issue opens with two papers by Wendy Faith and Celia Martín de León. Both authors investigate the close semantic link between metaphor and metonymy while the articles by Klaus-Uwe Panther/Linda L. Thornburg, Markus Egg and Richard Waltereit emphasise various pragmatic dimensions of metonymy: Panther/Thornburg and Egg address general questions concerning metonymy and pragmatics while Waltereit concentrates in detail on the metonymically motivated language change of quand même. Finally, Ulrich Detges’ paper sheds light on the character of metonymic processes underlying the argument inheritance of deverbal nouns. All papers show how important it is to study metonymy, an enterprise that can only complement and enhance research into metaphor.

We hope that this special issue will be well received by our readership and will stimulate further research into metonymy for which metaphorik.de will be happy to offer an online forum. We therefore invite authors to send us their manuscripts on metonymy and metaphor!

We hope that this volume will provide a good read and will stimulate discussion.

Bonn, July 2004


Hildegard Clarenz-Löhnert
Martin Döring
Klaus Gabriel
Dietmar Osthus
Claudia Polzin-Haumann
Katrin Mutz
Nikola Roßbach

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Seite 2

Argument inheritance as a metonymic effect

Abstract

Nominalization combines morphological aspects (the derivation of nouns from verbs) with syntactic ones (argument structure/valency). The notion of argument inheritance captures the intuition that both aspects seem to obey the same (syntactic) regularities. However, as will be argued in the present paper, this impression is incorrect. Although morphological derivation and nominal valency make use of the same conceptual knowledge (which explains the apparent similarities between them), both types of linguistic structure serve different functional purposes and therefore differ in the way in which this knowledge is exploited linguistically. The metonymy-based account proposed in this paper provides simple explanations for a wide range of problems concerning morphological as well as syntactic aspects of nominalization. This will be illustrated with particular reference to the so-called activity model proposed by Schwarze (1995).

Das Phänomen der Nominalisierung beinhaltet morphologische Gesichtpunkte (die Derivation von Nomina aus Verben) ebenso wie syntaktische (insbesondere Probleme der nominalen Valenz/Argumentstruktur). Der Begriff der Argumentvererbung gibt die Intuition wieder, dass beide Aspekte der Nominalisierung denselben (syntaktischen) Regelmäßigkeiten folgen. In der vorliegenden Arbeit möchte ich jedoch zeigen, dass dieser Eindruck unzutreffend ist. Obwohl morphologische Derivation und syntaktische Valenz dasselbe konzeptuelle Wissen voraussetzen (was die scheinbaren Ähnlichkeiten zwischen ihnen erklärt), erfüllen sie völlig unterschiedliche Funktionen; aus diesem Grund unterscheiden sie sich in der Art und Weise, wie das konzeptuelle Wissen jeweils sprachlich genutzt wird. Auf der Grundlage der hier dargelegten Überlegungen zur Rolle der Metonymie in den konzeptuellen Grundlagen der Nominalisierung lassen sich viele alte Probleme der Forschung in einem neuen Licht betrachten. Eine besondere Rolle spielt in diesem Zusammenhang das so genannte Tätigkeits-Modell (Schwarze 1995).

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Seite 6

Metonymie als Phänomen der Semantik-Pragmatik-Schnittstelle

Abstract

Metonymie wird als Schnittstellenphänomen beschrieben, in dem Semantik und Pragmatik zusammenwirken. Sie ist letztendlich pragmatisch motiviert, da sie es ermöglicht, potentiell konfligierende Anforderungen aus Grices Konversationsmaximen simultan zu erfüllen (Kürze und Klarheit). Aus dieser Sichtweise auf Metonymie lassen sich neue Einblicke in das Phänomen gewinnen. Es wird zunächst gezeigt, dass man so den Beitrag der Metonymie selbst zur Bedeutung einer metonymischen Äußerung abgrenzen kann, was aus einem rein semantischen Verständnis von Metonymie heraus nicht möglich ist. Danach wird der Einfluss von Metonymie auf textuelle Kohärenz thematisiert.

Metonymy is described as a phenomenon at the semantics-pragmatics interface. Eventually, it is motivated in terms of pragmatics, because it allows speakers to comply simultaneously to potentially conflicting requests from Grice’s conversation maxims (viz., brevity and clarity). This perspective on metonymy opens new insights into the phenomenon. First, I will show that in this way one can delimit the contribution of metonymy itself to the meaning of a metonymic utterance, which cannot be done in a purely semantic analysis of metonymy. Then I will discuss the influence of metonymy on textual coherence.

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Seite 36

Schematizing the Maternal Body: The Cognitive-Linguistic Challenge to Poststructuralist Valorizations of Metonymy

Abstract

This paper uses cognitive linguistics to re-evaluate — for feminist theory — one of the main organizing principles of poststructuralism: the binary opposition between metonymy and metaphor. In so doing, it counters the poststructuralist assumption that metonymic readings are fundamentally liberatory while metaphoric ones are essentially oppressive. Relying chiefly on the experientialism of George Lakoff and Mark Johnson (1980, 1987, 1999), it maintains that both metonymy and metaphor are flexible constituents of an (Lakoff 1987: xiv) “ecological structure” of mind; accordingly, they appear in various combinations to support any number of rhetorical perspectives. Specifically, it explores the potential value of Lakoffian image-schemas to popular discussions of the maternal body — an apt site from which to consider the limits of poststructuralism and the possibilities for feminism of more holistic analyses.

Dieser Vortrag benutzt kognitive Sprachwissenschaft, um eines der Hauptprinzipien des Poststrukutralismus, und zwar den Gegensatz zwischen Metonymie und Metapher, von einem feministischen Standpunkt erneut auszuwerten. Absicht dieser Auswertung ist es, gegen die poststrukturalistische Annahme zu argumentieren, dass metonymische Analysen fundamental befreiend sind, während metaphorische als unterdrückend angesehen werden. Der Vortrag stützt sich vor allem auf den Experientalismus von George Lakoff und Mark Johnson (1980, 1987, 1999), und ihm liegt die Annahme zu Grunde, dass sowohl Metonymie wie auch Metapher flexible Bestandteile einer “ökologischen Struktur” (Lakoff 1987: xiv) des Verstandes sind; deshalb erscheinen sie in verschiedenen Kombinationen, um ganz unterschiedliche rhetorische Perspektiven zu stützen. In meinem Vortrag geht es vor allem darum, den potentiellen Wert von Lakoffs Schemata des Bildlichen für eine allgemeine Diskussion des mütterlichen Körpers zu ergründen, da dies genau der Punkt ist, von dem aus man die Limitationen des Poststrukturalismus und die Möglichkeiten des Feminismus für ganzheitlichere Analysen sehen kann.

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Seite 54

Metonymic Motivation of the conduit Metaphor

Abstract

The aim of this paper is to study the metonymic motivation of the conduit metaphor. Following the radical hypothesis presented by Barcelona (2003) – that every metaphor is motivated by conceptual metonymy −, the metonymic structure of the target domain communication is analyzed. Two metonymies are identified as conceptual prerequisites for the metaphorical mapping communication is sending ideas, described in this paper as the basic metaphor of the idealized cognitive model that has been named conduit metaphor. Another related metonymical mapping is analyzed in order to show the difference between metonymic motivation and simple metonymic coherence. A hypothesis is presented according to which the metonymic motivation of the communication is sending ideas metaphor corresponds to the second type posited by Barcelona (2003) and the basic structure of the complex idealized model of communication named conduit is described.

Ziel dieses Beitrages ist die Untersuchung der metonymischen Motivation der Conduit-Metapher, gemäß der von Barcelona (2003) postulierten radikalen Hypothese, nach der, jede Metapher von konzeptuellen Metonymien motiviert wird. Die metonymische Struktur der Zieldomäne Kommunikation wird analysiert und zwei Metonymien werden identifiziert, die als konzeptuelle Vorbedingungen für die metaphorische Projektion Kommunikation als Ideentransfer fungieren. Diese Projektion wird im vorliegenden Beitrag als die Grundmetapher des idealisierten kognitiven Conduit-Modells betrachtet. Eine weitere, auf dieses Modell bezogene metonymische Projektion wird analysiert, um den Unterschied zwischen metonymischer Motivation und einfacher metonymischer Kohärenz zu zeigen. Vertreten wird die These, dass die metonymische Motivation des metaphorischen Konzepts Kommunikation als Ideentransfer der zweiten der von Barcelona (2003) beschriebenen Motivationssorten entspricht; ebenso wird die Grundstruktur des komplexen idealisierten Conduit-Kommunikationsmodells beschrieben.

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Seite 79

The Role of Conceptual Metonymy in Meaning Construction

Abstract

In this article we argue that abstract inferential principles based on Gricean maxims or, even more radically, on a unique principle of relevance cannot adequately account for how interlocutors actually proceed in inferring utterance meanings. We advocate an intermediate level of inferential principles—metonymies—that are, on the one hand, abstract enough to be used as inferential schemata and, on the other hand, have enough specific conceptual content to serve as guideposts in utterance interpretation. We define conceptual metonymy as a contingent, i.e. non-necessary, relation within one conceptual domain between a source meaning and a target meaning, in which the source meaning provides mental access to the target meaning. We regard such metonymic relations as multipurpose conceptual devices not restricted to language but used in other semiotic systems and thinking as well. Furthermore, we argue that in a prototypical metonymy the target meaning is conceptually more prominent, i.e. more in the focus of attention, than the source meaning. Prototypical metonymies not only make target meanings accessible but also available, e.g. as new topics, for further elaboration in the ensuing discourse. Metonymies in this sense are ubiquitous as conceptual tools in natural language. They function on the referential, predicational and illocutionary levels of speech acts, and they organize conceptual content in the lexicon, interact with grammatical structure, and play a key role in the ad hoc creation and understanding of pragmatic meaning.

In diesem Artikel argumentieren wir, dass abstrakte Schlussprinzipien, die auf Griceschen Maximen oder sogar nur auf einem einzigen Relevanzprinzip beruhen, nicht angemessen erklären können, wie Interaktanten Äußerungsbedeutungen tatsächlich erschließen. Wir plädieren für die Existenz einer unterhalb dieser abstrakten inferenziellen Prinzipien angesiedelten Ebene von metonymischen Schlussprinzipien, die einerseits allgemein genug sind, um als Inferenzschemata zu dienen, aber andererseits auch einen hinreichend spezifischen Gehalt haben, um als “Wegweiser” für die Erschließung von Äußerungsbedeutungen zu fungieren. Wir definieren eine ‘konzeptuelle Metonymie’ als eine kontingente, d.h. nicht-notwendige Beziehung zwischen einer Ursprungsbedeutung und einer Zielbedeutung innerhalb einer konzeptuellen Domäne, wobei die Ursprungsbedeutung den mentalen Zugang zur Zielbedeutung erleichtert. Wir betrachten solche metonymischen Beziehungen als flexible kognitive Werkzeuge, die nicht nur in der Sprache, sondern auch in anderen Zeichensystemen und im Denken Anwendung finden. In einer prototypischen Metonymie ist die Zielbedeutung dominanter, d.h. mehr im Fokus der Aufmerksamkeit, als die Ursprungsbedeutung. Prototypische Metonymien ermöglichen nicht nur den mentalen Zugang zu Zielbedeutungen, sondern stehen, beispielsweise als neues Thema, zur weiteren Bearbeitung im nachfolgenden Diskurs verfügbar. Metonymien in diesem Sinne sind in der natürlichen Sprache als konzeptuelle Prozesse allgegenwärtig. Sie manifestieren sich auf der referenziellen, prädikativen und illokutiven Ebene, und sie strukturieren das Lexikon, interagieren mit der Grammatik und spielen eine Schlüsselrolle in der Produktion und dem Verstehen pragmatischer Bedeutungen.

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Seite 99

Metonymischer Bedeutungswandel und pragmatische Strategien: Zur Geschichte von frz. quand même

Abstract

In der Forschung zum semantischen Wandel werden Inhaltswörter und Funktionswörter meist völlig getrennt behandelt. Bei Inhaltswörtern stehen semantische Typen des Wandels (Metapher, Metonymie, taxonomischer Wandel) im Vordergrund, bei Funktionswörtern und Diskursmarkern dominieren Begriffe wie Subjektivierung und Intersubjektivierung (Traugott / Dasher 2002). Am Beispiel der französischen Diskurspartikel quand même möchte ich zeigen, dass hier die gleichen Kategorien wie beim semantischen Wandel von Inhaltswörtern angewendet werden können. Die Partikelbedeutung von quand même ‚immerhin‘, ‚doch‘ ist aus der Adverbbedeutung ‚trotzdem‘ hervorgegangen. Der Unterschied zwischen semantischem Wandel bei Diskurspartikeln und Funktionswörtern einerseits und bei Inhaltswörtern andererseits liegt nicht im Typ der semantischen Beziehung zwischen Ausgangs- und Zielbedeutung, sondern in der pragmatischen Strategie, die Sprecher dazu bringt, einen Ausdruck mit einer anderen Funktion als bisher zu verwenden.

Research on semantic change typically separates content words and function words. With content words, it is the semantic type of change (metaphor, metonymy etc.) that tends to be focused. With function words and discourse particles, however, concepts like subjectification and intersubjectification (Traugott / Dasher 2002) are privileged. In my article I propose a study of the French discourse particles quand même, which evolved metonymically from an adverb to a particle. As this study will show, the difference between semantic change of content words and semantic change of function words is not in the type of relation between source concept and target concept. Rather it lies in the type of pragmatic strategy that conducts speakers to use a form with a novel function in discourse.

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Seite 17

Barkfelt, Judith, 2003. „Bilder (aus) der Depression". Metaphorische Episoden über depressive Episoden: Szenarien des Depressionserlebens, Konstanz: Hartung-Gorre, 498 S.

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Seite 134

Panther, Klaus-Uwe / Radden, Günter, edd. 1999. Metonymy in language and thought. Amsterdam/Philadelphia: John Benjamins, 423 S.

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Seite 140

Panther, Klaus-Uwe / Thornburg, Linda L., edd. 2003. Metonymy and Pragmatic Inferencing. Amsterdam/Philadelphia: John Benjamins, 280 S. (Pragmatics and Beyond New Series, vol. 113)

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Seite 148