Misteln, Wälder und Frösche: Über Metaphern in der Wissenschaft
Abstract
Beginning with a personal experience, the article argues for the conviction that there is only one interesting question concerning the use of metaphors in science: whether they are good or bad metaphors. Good metaphors have a creative impact on our thinking and offer new paths for understanding or research; however, their use within a scientific community often requires courage. Bad metaphors hamper our insights by distorted or wrong images but they are nevertheless often used by generations of scientists. Three examples from the context of Evolutionary Cultural Ecology are discussed in some detail: metaphors for the concept of culture, the meaning of Bateson‘s term „ecology of mind“, and the notions behind our conceptions of boundaries or limits.
Nach einer persönlichen Erfahrung, die zu Beginn des Aufsatzes mitgeteilt wird, wird dafür argumentiert, dass es nur eine Frage gibt, welche in bezug auf die Verwendung von Metaphern in der Wissenschaft wirklich interessant ist: die Frage, ob es gute oder schlechte Metaphern sind. Gute Metaphern haben eine kreative Funktion für unser Denken und eröffnen dem Verstehen oder der Forschung neue Pfade. Allerdings verlangt ihre Verwendung in einer scientific community nicht selten Mut. Schlechte Metaphern behindern unser Verstehen mit schiefen oder falschen Bildern, doch reichen sie Wissenschaftler gleichwohl oft von Generation zu Generation weiter. Drei Beispiele aus dem Zusammenhang der Evolutionären Kulturökologie werden etwas ausführlicher diskutiert: Metaphern für Kultur, die Bedeutung von Batesons Redeweise von einer „Ökologie des Geistes“ und die Ideen, die wir mit unseren Konzepten von einer Grenze verbinden.