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metaphorik.de 04/2003

Vorwort 04/2003

Wir freuen uns, dass wir heute die vierte Ausgabe von metaphorik.de ankündigen können. Das anhaltende Interesse und die weitreichende Akzeptanz des Forums waren für uns in den vergangenen Monaten Ansporn, mit der Nummer vier die Neuerung der thematischen Hefte einzuführen. Ziel dieser Erweiterung ist es, gesellschaftlich wie wissenschaftlich relevante Fragestellungen und Diskursdomänen unter dem Gesichtspunkt ihrer metaphorischen wie metonymischen Durchdringung in einem Band thematisch zusammenzuführen. Mit dieser Ausgabe – die den Titel Metapher und Ökologie - Metaphor and Ecology trägt und für die wir Wilhelm Trampe vom Institut für Kommunikationsökologie Duisburg als Mitherausgeber gewinnen konnten – eröffnen wir die Reihe thematischer Hefte, die in Zukunft in unregelmäßigen Abständen erscheinen werden, und hoffen, dass auch ihnen eine zunehmende Aufmerksamkeit zuteil wird.

Eine erste Gruppe von Beiträgen thematisiert die Rolle der Metapher im ökologischen Diskurs, also zum Sprechen über Natur. Sie fragen danach, auf welchen Metaphern grundlegende Einsichten basieren und inwiefern sie für unterschiedliche Diskurssegmente konstitutiv waren oder sind. So untersucht Brigitte Nerlich in ihrem Beitrag aus einer semasiologischen Perspektive die konstitutive Rolle der Metapher Silent Spring für den Umweltdiskurs zwischen 1998 und 2002. Andrea Gerbig und Patricia Buchtmann analysieren in ihrem Artikel den Paradigmenwechsel des figurativen Sprachgebrauchs in Deutschland, der sich vom Waldsterben und einem ökologisch motivierten weniger ist mehr zum heutigen ökonomischen Slogan Geiz ist geil verändert hat. Gleiches gilt auch für Richard Alexander, der die metaphorisch diskursiven Strategien von Vandana Shiva untersucht, mit denen sie im Rahmen der BBC-Reith Lectures die westlich ökonomische Auffassung von Landwirtschaft durch die nachhaltigeren der Dritten Welt konterkariert, wenn nicht dekonstruiert.

In der zweiten Gruppe von Beiträgen entwickelt sich die Ökologie selbst zu einem heuristischen metaphorischen Instrument sprachwissenschaftlicher Modellbildung und Analyse, Ökologie im Sinne des natürlichen wie kulturellen Kontextes. So nutzt Peter Finke das bildspendende Potential von Misteln, Wäldern und Fröschen, um sie im Rahmen einer reflexiven Metapher als potentielle Leitbilder einer grenzüberschreitenden sprachlichen Lebensform zu verstehen, die vermeintlich klare Trennlinien, mit denen wir leben, in Frage stellen. Dass diese Trennlinien sprachliche motiviert sind und das Selbst durchziehen, zeigt der Beitrag von Roslyn Frank: Identitäten verändern sich mit ihrer sprachlichen Umgebung, wie sie es anhand des Baskischen und den ihm inhärenten Konstruktionen des Selbst im Gegensatz zu westeuropäischen Sprachen vor Augen führt. Genereller wird dieser Aspekt von Dorte Bay, Sune Vork Steffensen und Jørgen Døør ausgeführt, die die Metapher als verbindende Kraft zwischen Ökologie - in einem sehr allgemeinen Sinne als kulturelle und natürliche Umwelt verstanden - und Modalität als ein Sein in der Welt verstehen. Dass derartige Fragen von Belang für die sozialen und kulturellen Aspekte von Umwelt und für das Sprachverhalten und -handeln sind, zeigt der abschließende Beitrag von Gesine Schiewer im Rahmen eines ökologisch motivierten psychologischen Ansatzes.

Alle Beiträge sind, nach dem bewährten Beispiel der bisherigen Nummern von metaphorik.de, sowohl als html- wie als pdf-Datei abrufbar. Da einige Beiträge umfangreichere grafische Darstellungen enthalten, kann es bei entsprechend langsamen Verbindungen zu längeren Ladezeiten kommen. Wir bitten hierfür um Verständnis. Ebenso bitten wir um Verständnis für die mitunter fehlende Anpassung der html-Darstellungen an einige Browserversionen. Im Fall von Darstellungsproblemen sei auf die PDF-Versionen der Beiträge verwiesen.

Wir hoffen, dass es uns mit diesem ersten Themenheft gelungen ist, die Rolle der Sprache für die Ökologie und die Rolle der Ökologie für die Sprache aufzuzeigen. Möge der Umweltdiskurs nicht mehr in die alleinige Zuständigkeit der Natur- und Umweltwissenschaften fallen!

Bonn, im Juli 2003

 

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Wir freuen uns, dass wir heute die vierte Ausgabe von metaphorik.de ankündigen können. Das anhaltende Interesse und die weitreichende Akzeptanz des Forums waren für uns in den vergangenen Monaten Ansporn, mit der Nummer vier die Neuerung der thematischen Hefte einzuführen. Ziel dieser Erweiterung ist es, gesellschaftlich wie wissenschaftlich relevante Fragestellungen und Diskursdomänen unter dem Gesichtspunkt ihrer metaphorischen wie metonymischen Durchdringung in einem Band thematisch zusammenzuführen. Mit dieser Ausgabe – die den Titel Metapher und Ökologie - Metaphor and Ecology trägt und für die wir Wilhelm Trampe vom Institut für Kommunikationsökologie Duisburg als Mitherausgeber gewinnen konnten – eröffnen wir die Reihe thematischer Hefte, die in Zukunft in unregelmäßigen Abständen erscheinen werden, und hoffen, dass auch ihnen eine zunehmende Aufmerksamkeit zuteil wird.

Eine erste Gruppe von Beiträgen thematisiert die Rolle der Metapher im ökologischen Diskurs, also zum Sprechen über Natur. Sie fragen danach, auf welchen Metaphern grundlegende Einsichten basieren und inwiefern sie für unterschiedliche Diskurssegmente konstitutiv waren oder sind. So untersucht Brigitte Nerlich in ihrem Beitrag aus einer semasiologischen Perspektive die konstitutive Rolle der Metapher Silent Spring für den Umweltdiskurs zwischen 1998 und 2002. Andrea Gerbig und Patricia Buchtmann analysieren in ihrem Artikel den Paradigmenwechsel des figurativen Sprachgebrauchs in Deutschland, der sich vom Waldsterben und einem ökologisch motivierten weniger ist mehr zum heutigen ökonomischen Slogan Geiz ist geil verändert hat. Gleiches gilt auch für Richard Alexander, der die metaphorisch diskursiven Strategien von Vandana Shiva untersucht, mit denen sie im Rahmen der BBC-Reith Lectures die westlich ökonomische Auffassung von Landwirtschaft durch die nachhaltigeren der Dritten Welt konterkariert, wenn nicht dekonstruiert.

In der zweiten Gruppe von Beiträgen entwickelt sich die Ökologie selbst zu einem heuristischen metaphorischen Instrument sprachwissenschaftlicher Modellbildung und Analyse, Ökologie im Sinne des natürlichen wie kulturellen Kontextes. So nutzt Peter Finke das bildspendende Potential von Misteln, Wäldern und Fröschen, um sie im Rahmen einer reflexiven Metapher als potentielle Leitbilder einer grenzüberschreitenden sprachlichen Lebensform zu verstehen, die vermeintlich klare Trennlinien, mit denen wir leben, in Frage stellen. Dass diese Trennlinien sprachliche motiviert sind und das Selbst durchziehen, zeigt der Beitrag von Roslyn Frank: Identitäten verändern sich mit ihrer sprachlichen Umgebung, wie sie es anhand des Baskischen und den ihm inhärenten Konstruktionen des Selbst im Gegensatz zu westeuropäischen Sprachen vor Augen führt. Genereller wird dieser Aspekt von Dorte Bay, Sune Vork Steffensen und Jørgen Døør ausgeführt, die die Metapher als verbindende Kraft zwischen Ökologie - in einem sehr allgemeinen Sinne als kulturelle und natürliche Umwelt verstanden - und Modalität als ein Sein in der Welt verstehen. Dass derartige Fragen von Belang für die sozialen und kulturellen Aspekte von Umwelt und für das Sprachverhalten und -handeln sind, zeigt der abschließende Beitrag von Gesine Schiewer im Rahmen eines ökologisch motivierten psychologischen Ansatzes.

Alle Beiträge sind, nach dem bewährten Beispiel der bisherigen Nummern von metaphorik.de, sowohl als html- wie als pdf-Datei abrufbar. Da einige Beiträge umfangreichere grafische Darstellungen enthalten, kann es bei entsprechend langsamen Verbindungen zu längeren Ladezeiten kommen. Wir bitten hierfür um Verständnis. Ebenso bitten wir um Verständnis für die mitunter fehlende Anpassung der html-Darstellungen an einige Browserversionen. Im Fall von Darstellungsproblemen sei auf die PDF-Versionen der Beiträge verwiesen.

Wir hoffen, dass es uns mit diesem ersten Themenheft gelungen ist, die Rolle der Sprache für die Ökologie und die Rolle der Ökologie für die Sprache aufzuzeigen. Möge der Umweltdiskurs nicht mehr in die alleinige Zuständigkeit der Natur- und Umweltwissenschaften fallen!

Bonn, im Juli 2003

 

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