Metonymie als Phänomen der Semantik-Pragmatik-Schnittstelle
Abstract
Metonymie wird als Schnittstellenphänomen beschrieben, in dem Semantik und Pragmatik zusammenwirken. Sie ist letztendlich pragmatisch motiviert, da sie es ermöglicht, potentiell konfligierende Anforderungen aus Grices Konversationsmaximen simultan zu erfüllen (Kürze und Klarheit). Aus dieser Sichtweise auf Metonymie lassen sich neue Einblicke in das Phänomen gewinnen. Es wird zunächst gezeigt, dass man so den Beitrag der Metonymie selbst zur Bedeutung einer metonymischen Äußerung abgrenzen kann, was aus einem rein semantischen Verständnis von Metonymie heraus nicht möglich ist. Danach wird der Einfluss von Metonymie auf textuelle Kohärenz thematisiert.
Metonymy is described as a phenomenon at the semantics-pragmatics interface. Eventually, it is motivated in terms of pragmatics, because it allows speakers to comply simultaneously to potentially conflicting requests from Grice’s conversation maxims (viz., brevity and clarity). This perspective on metonymy opens new insights into the phenomenon. First, I will show that in this way one can delimit the contribution of metonymy itself to the meaning of a metonymic utterance, which cannot be done in a purely semantic analysis of metonymy. Then I will discuss the influence of metonymy on textual coherence.