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metaphorik.de 19/2010

Kompositummetaphern - semantische Innovation und textpragmatische Funktion

Helge Skirl

Abstract


This paper discusses metaphorical compounds, that is, determinative compounds in the form AB, in which A or B is understood to be used metaphorically. Key issues that have not yet been sufficiently taken into account in the research into word formation and metaphor are also debated. Firstly, metaphorical compounds are precisely defined and distinguished from the formation of comparisons. Secondly, it is shown that novel metaphorical compounds can be identified and interpreted only in the specific context of communication: metaphorical compounds are explained as a phenomenon of the semantics-pragmatics interface, since recipients must interrelate and integrate semantic and pragmatic knowledge in order to realise the signification, in which process emergent conceptual features can also be established. Thirdly, metaphorical compounds are also explained, moreover, in relation to the establishment of coherence and with regard to their various communicative-pragmatic functions.


Im Beitrag werden Kompositummetaphern diskutiert, d. h. Determinativkomposita der Form AB, bei denen A oder B als metaphorisch gebraucht verstanden wird. Es werden wesentliche Aspekte erörtert, die in der Wortbildungs- und Metaphernforschung bisher nicht hinreichend berücksichtigt wurden. Kompositummetaphern werden erstens präzise bestimmt und von Vergleichsbildungen abgegrenzt. Es wird zweitens gezeigt, dass sich neuartige Kompositummetaphern nur im spezifischen Kommunikationskontext identifizieren und interpretieren lassen: Kompositummetaphern werden als ein Phänomen der Semantik-Pragmatik-Schnittstelle expliziert, da Rezipienten im Textverstehensprozess semantisches und pragmatisches Wissen aufeinander beziehen und integrieren müssen, um die Bedeutungszuweisung zu realisieren, wobei auch emergente konzeptuelle Merkmale etabliert werden können. Kompositummetaphern werden außerdem drittens bezüglich der Kohärenzetablierung und hinsichtlich ihrer verschiedenen kommunikativ-pragmatischen Funktionen erläutert.
 

Ausgabe: 

Jahrgang: 

Seite 23

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